Am 12. November wurde in Flandern grünes Licht für das Mobilidata-Projekt gegeben. Dieses ehrgeizige Mobilitätsprogramm passt in den flämischen Verkehrssicherheitsplan und macht den flämischen Verkehr durch intelligentes Datenmanagement und intelligente Technologien sicherer, reibungsloser und nachhaltiger.
Um diese Ziele zu erreichen, baut Mobilidata ein Netzwerk von intelligenten, nachhaltigen und zuverlässigen Datenquellen auf. Durch die Zusammenarbeit mit Mobilidata-Lösungen können politische Entscheidungsträger, Unternehmen, Regierungsbehörden, Einwohner und App-Entwickler zusammenarbeiten. Dadurch wird der Verkehr für jeden Verkehrsteilnehmer flüssiger, nachhaltiger, komfortabler und sicherer. Den Zuschlag für das digitale Netz erhielt Be-Mobile, das in einem Konsortium mit Flitsmeister, NDrive, Bosch, Monotch, Transport & Mobility Leuven, Tractebel, Movias und Sirus arbeitet. Monotch unterstützt Be-Mobile in Mobilidata beim C-ITS-Nachrichtenaustausch zwischen den verschiedenen Beteiligten im C-ITS-Ökosystem und stellt seine Traffic Live Exchange (TLEX)-Plattform bereit, um den Datenaustausch mit Ampeln sicherzustellen. Flandern stellt 18,2 Millionen Euro für das Programm bereit.
Daten – das neue Gold für Mobilitätslösungen
Daten und insbesondere Datenkonnektivität gelten als das neue „Gold“. Durch die Realisierung einer nachhaltigen digitalen Dateninfrastruktur und die Förderung der Datennutzung in Anwendungen können in Flandern verschiedene innovative Mobilitätslösungen geschaffen werden, die die Verkehrssicherheit erhöhen, den Verkehrsfluss verbessern und Emissionen reduzieren. Das Konsortium engagiert sich für die Umsetzung von 31 intelligenten Verkehrslösungen und einem Netzwerk nachhaltiger, intelligenter und zuverlässiger Daten, die mit Bordcomputern oder Smartphones kommunizieren. Straßenbehörden können so besser auf spezifische Mobilitätsbedürfnisse eingehen und Verkehrsteilnehmer wie Rettungsdienste, Güterverkehr, öffentliche Verkehrsmittel oder Radfahrer priorisieren. Oder wie wäre es mit der Bereitstellung von In-Car-Informationen in gefährlichen Straßensituationen wie Staus, Unfällen, schlechten Straßenoberflächen, Baustellen, statischen und dynamischen Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Routenvorschlägen?
Rollout von intelligenten Verkehrsleitanlagen
Die greifbarste Säule von Mobilidata ist der Rollout intelligenter Ampelsteuerungen (iTLCs). Diese intelligenten Ampelsteuerungen können dabei helfen, Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss besser in Einklang zu bringen, sowohl für aktive Verkehrsteilnehmer, den öffentlichen Nahverkehr als auch für den motorisierten Verkehr. Ampelkreuzungen möglichst konfliktfrei zu gestalten, ist ein wesentlicher Kernpunkt des Verkehrssicherheitsplans. Aber es gibt noch weitere Vorteile, wie zum Beispiel die Priorisierung bestimmter Verkehrsteilnehmer. Bei schlechtem Wetter können Straßenbetreiber die Ampel schneller auf Grün schalten lassen, wenn sich eine Gruppe Radfahrer der Kreuzung nähert. Bei Annäherung an eine Kreuzung, kann so auch einem Krankenwagen grünes Licht gegeben werden, um eine reibungslose Durchfahrt zu ermöglichen. Oder auch grünes Licht für Lkw-Flotten, damit sie weniger CO2 ausstoßen.
C-ITS-Erfahrung aus anderen Ländern
Monotch wird die TLEX-Plattform als Konsortialpartner bereitstellen, um den bidirektionalen Datenaustausch von C-ITS-Daten mit Ampeln zu ermöglichen. Darüber hinaus wird Monotch Be-Mobile bei der Bereitstellung des Datenaustauschs unterstützen. Diese Komponente innerhalb von Mobilidata tauscht C-ITS-Nachrichten zwischen den verschiedenen Beteiligten im C-ITS-Ökosystem aus. All dies geschieht nach den in C-Roads definierten europäischen Standards.
„Mit Mobilidata schließen wir die Lücke zwischen Hardware auf der Straße und dem Verkehrsteilnehmer, um eine Verhaltensänderung bei Reisenden, Unternehmen und Regierungen herbeizuführen. C-ITS ist der nächste grundlegende Schritt, um das Mobilitätsökosystem und seine Interessen näher zusammenzubringen. Öffentlich-private Partnerschaften wie Mobilidata stellen in dieser Hinsicht einen wichtigen Fortschritt dar“, sagte Jan Cools, CEO von Be-Mobile.
Menno Malta, CEO von Monotch, fügt hinzu: „Als Konsortialpartner bringen wir relevante Erfahrungen aus anderen europäischen Ländern ein, in denen unsere TLEX-Plattform bereits erfolgreich zur Entwicklung neuer vernetzter Verkehrsdienste eingesetzt wurde und die Vorteile sind zahllos. In den Niederlanden zeigen jüngste Messungen eine 10-prozentige Reduzierung der Reisezeit für priorisierte Transporte, 2 % weniger Zwischenfälle mit Einsatzfahrzeugen und eine erhebliche 15-prozentige Reduzierung der Wartezeit und der Emissionen für den Verkehr, der eine Kreuzung passiert, was auch eine Perspektive für Flandern bietet.“
Über Mobilidata
Für die flämische Regierung ist die Bereitstellung reibungsloser und sicherer Fortbewegungsmittel von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund haben die Agentur für Straßen und Verkehr, imec, das Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten, das Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Innovation, die flämische Agentur für Innovation und Unternehmertum und die Fazilität „Connecting Europe“ ein ehrgeiziges Programm namens Mobilidata in Flandern aufgelegt. Das Programm hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, nämlich die Gewährleistung von Zugänglichkeit und Mobilität, die Verbesserung der Lebensqualität in Flandern bei gleichzeitiger Erhöhung der Verkehrssicherheit und Verringerung von Umwelt- und Naturschäden.